Kalkschulter
Bei der so genannten Kalkschulter handelt es sich um eine Ablagerung von Kalk in den Schultersehnen, wobei meistens die Sehne des Supraspinatusmuskels betroffen ist. Am Anfang haben die Betroffenen noch keinerlei Probleme, so dass die Diagnose in vielen Fällen zufällig nach der Anfertigung einer Röntgenaufnahme gestellt wird.
Irgendwann macht sich die Kalkschulter jedoch durch starke Schmerzen bemerkbar, außerdem ist die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Besonders schmerzhaft sind in der Regel Bewegungen , bei denen der Arm über den Kopf gestreckt wird, zum Beispiel beim Föhnen der Haare oder beim Überziehen eines Pullis. Auch die Bewegung des Armes nach hinten kann extrem schmerzhaft und eingeschränkt sein. Bei fortschreitender Erkrankung hat der Patient fast ständig Schmerzen, egal, ob er nur etwas in der Hand hält, oder ob er den Arm bewegt. Den Patienten ist es irgendwann nicht mehr möglich, auf der betroffenen Schulterseite zu schlafen.
Die Ursachen der Kalkschulter konnten bisher nicht eindeutig geklärt werden, denn sie kann bei Menschen jeden Alters auftreten. Es wird jedoch vermutet, dass eine einseitige mechanische Belastung oder eine Überlastung die Entstehung einer Kalkschulter begünstigen. Da auch andere orthopädische Erkrankungen mit diesen Symptomen einhergehen, wird der Arzt zuerst eine Röntgenaufnahme der Schulter anfertigen. Auf dieser sind die Kalkablagerungen bereits deutlich zu sehen. Anschließend wird der Orthopäde noch eine Ultraschalluntersuchung vornehmen, denn dabei kann er die betroffene Sehne genau darstellen und die Kalkablagerungen lokalisieren. Eventuell kann zur genaueren Beurteilung noch eine Kernspintomographie veranlasst werden.
Es gibt inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, eine Kalkschulter zu behandeln, wobei auch immer der Schweregrad der Erkrankung entscheidend ist. Zu den erfolgreichsten Behandlungsmethoden gehört die Stosswellentherapie, die jedoch bisher nicht von den Krankenkassen bezahlt wird. Ansonsten kommen noch Kortison-Spritzen, einen Röntgentiefenbestrahlung, das so genannte Needling oder spezielle Krankengymnastik in Frage. Wenn die Beschwerden extrem stark sind, kann auch ein operativer Eingriff Sinn machen.